Corona-Studien: Luftfeuchtigkeit beeinflusst die Ausbreitung von Aerosolen

24.08.2020

Neue Studienergebnisse zu COVID-19: SARS-CoV-2 verbreitet sich zu einem nicht unerheblichen Anteil über Aerosole, das wird immer deutlicher. Mit einer bestimmten Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen ließe sich dem entgegenwirken. 

SARS-CoV-2 breitet sich in trockenen Räumen wohl stärker aus.
Physiker haben zehn Studien, die zwischen 2007 und 2020 den Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf das Überleben, die Ausbreitung und Infektion mit Influenza- und verschiedenen Coronaviren (SARS-CoV-1, MERS und SARS-CoV-2) untersucht haben, ausgewertet. Ergebnis: Liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent, dann nehmen die von Infizierten ausgestoßenen Aerosole weniger Wasser auf, sind leichter und verbleiben damit länger in der Luft. Außerdem können sie eine längere Strecke zurücklegen. Bei dieser Luftfeuchtigkeit ist damit die Wahrscheinlichkeit, dass Virus-enthaltende Aerosole von Nicht-Infizierten in der Umgebung eingeatmet werden, höher als bei feuchter Luft. Die Forscher vom Institut für Troposphärenforschung in Leipzig empfehlen daher, neben den bisher üblichen Maßnahmen wie Abstand halten auch die Raumluft zu kontrollieren. Eine relative Feuchte von 40 bis 60 Prozent könne die Ausbreitung von SARS-CoV-2 und die Aufnahme über die Nasenschleimhaut reduzieren.

Ärtztezeitung vom 21.08.2020

Aerosol and Air Quality Research 2020; online 28. Juli